Durch die Tiefen des Ozeans zur Weite des Selbst.
Stell dir vor, du bist tief unter der Wasseroberfläche bei einem Tauchgang in der Karibik. Das Wasser um dich herum ist still, du schwebst in 20 Metern Tiefe, alles scheint friedlich. Doch plötzlich öffnet sich unter dir ein gewaltiger Abgrund – die Santa Rosa Wall, gefühlte 1000 Meter geht es nach unten. In einem Moment hast du noch Boden unter den Füßen, im nächsten schwebst du über diesem unermesslichen Nichts. Als ich diese Tiefe erblickte, hatte ich 1994 die erste Panikattacke meines Lebens. Ohne es in diesem Moment zu ahnen, hat diese Erfahrung die Gleise für mein Leben gestellt.
Vielleicht war es bei dir nicht die Tiefe des Meeres, die in dir eine Panikattacke auslöste, sondern etwas völlig anderes – vielleicht ein Fahrstuhl, der völlig überfüllt war, oder eine Rede, bei der dein Puls plötzlich zu rasen begann.
Für mich folgten auf dieses einschneidende Tauch-Erlebnis Jahre der Vermeidungsstrategien. Statt Auto-Tunnel wählte ich lieber riesengroße Umwege. Höhlenbesichtigungen, Kirchturmspitzen, enge Gondeln egal wie spektakuläre es war, was mich erwartete, ich hatte eine Ausrede nicht mitzugehen.
Jahrelang schwelte in den alltäglichen Dingen das Grauen der Panik. Doch irgendwann wurde mir klar: Wenn ich so weitermache, verpasse ich nicht nur die schönsten Aussichten von Kirchtürmen, sondern auch das Leben selbst! Ich hatte es satt, diese Angst vor der Angst. Ich hatte es satt, diese Angst vor dem Gefühl, wenn ich es zulassen, den Verstand zu verlieren.
Tief in mir blieb ein Wunsch nach Freiheit bestehen. Die Freiheit, mein Leben nicht länger von der Angst vor der nächsten Panikattacke bestimmen zu lassen. Der Wunsch nach einem freien Leben war so stark, dass ich beschloss, mich der Panik zu stellen, mich damit zu beschäftigen. Die Panik zu erforschen, aber auch mich zu erforschen.
Und heute? Heute habe ich keine Panikattacken mehr. Und nicht nur das: Der Umgang mit der permanent lauernden heftigen Energiewelle hat mich noch etwas ganz anderes, enorm wertvolles gelehrt, nämlich mit ALLEN Formen intensiver Gefühle umgehen zu können.
Denn seien wir ehrlich, es müssen nicht immer Panikattacken sein, die uns das Leben schwer machen. Auch weniger intensive Gefühle haben ein erstaunliche Macht über uns:
- Der Ärger, der bei dem immer gleichen Satz der Schwiegermutter aufsteigt,
- Die Wut, die aufsteigt über über den Kollegen, den Chef, oder nur den Autofahrer vor uns.
- Aber auch die Sorgen um einen geliebten Menschen oder die Zukunft der Welt, die nachts das Gedankenkarussell in Gang halten und uns tagsüber lähmen.
All diese Gefühle haben einen großen Einfluss auf unsere seelische Gesundheit, unseren inneren Frieden, aber auch auf unsere Intelligenz. Denn Ärger, Wut, Sorgen , Angst, aber auch Neid und Eifersucht lassen uns aus einer sehr begrenzten Weitsicht heraus handeln. Wie reagieren auf eine Art und Weise, oder sagen Dinge, die wir oft später bedauern und die nicht wirklich zum allgemeinen Frieden, aber auch nicht zu unserem inneren Frieden beigetragen haben.
Doch stell doch jetzt mal vor, wie es wäre, wenn du intensive Gefühle auflösen könntest? Wenn es möglich wäre, das nächste Mal, wenn dich etwas ärgert, nicht nur souverän mit der Wut umgehen zu können, sondern du diese starke innere Energie sogar auflösen und nutzen könntest?
Was, wenn intensive Gefühle ein Tor zu tiefem inneren Frieden wäre?
Stell dir vor, deine Zufriedenheit wäre nicht länger ein Spielball der äußeren Umstände. Du könntest alle intensiven Gefühle einfach „wegfühlen“ und an ihrer
Zu schön um wahr zu sein?
Es ist wahr und es ist möglich! Eine einfach drei Schritte Methode ist der Schlüssel: die Feel-Flow-Fade Methode (FFF).
Sie wird seit 1000 Jahren praktiziert und als funktionsfähig weiter gegeben. Unerkannt hat sie sich bei vielen Coaches und Psychologen etabliert. Dennoch wurden diese drei, für JEDEN praktikablen Schritte, bisher nicht als eigenständige, kompakte, griffige Methode weitergegeben.
Ich bin davon überzeugt, das wir inzwischen so aufgeklärt und reflektiert sind, dass diese höchst transformative Methode in die Hände von jedem Menschen gehört. Besonders in die Hände von den Menschen, die es leid sind, sich von ihren Gefühlen beherrschen zu lassen und die bereit sind, Selbstverantwortung für den eigen inneren Frieden zu übernehmen.
Bevor ich drei einfache Schritte der Feel-Flow-Fade Methode vorstelle, mit denen intensive Gefühl nicht nur tiefgreifend aufgelöst werden können, sondern sie auch genutzt werden können um in einen Zustand innerer Ruhe und Weite zu kommen, möchte ich im nächsten Artikel zunächst einen weit verbreiteten Irrglauben aus der Welt schaffen.
Die bahnbrechenden Forschungsergebnisse von Lisa Feldman Barrett werfen ein völlig neues Licht darauf, wie unsere Gefühle entstehen. Die Forschungsergebnisse bedeutet einen Quantensprung in Richtung Freiheit im Umgang mit unseren intensiven Gefühlen. Lisa Feldman Barretts Forschungsergebnisse zeigen, dass Gefühle nicht in uns vorprogrammierte Reaktionen auf bestimmte Ereignis sind, sondern: "Annahmen unseres Gehirns - und nicht die Wahrheit". "Emotions are Tools and not the Truth".
Bis dahin, stell dir vor, wie es wäre, wenn der scheinbare Abgrund in dir, deine persönliche Santa Rosa Wall, das Portal zu innerem Frieden in dir wäre, wenn du nur lernst, richtig zu tauchen.
Du möchtest dich mit diesem Thema beschäftigen oder in der Zwischenzeit schon mal ein paar intensive Gefühle auflösen?
Hier das Buch von Lisa Feldmann Barrett: How Emotions are made
Mein Blog Artikel bei InsightTimer: Panikattacke-nein Danke!
Zum Anhören die Podcast Folge zu Panikattacke - nein Danke!
Oder etwas exotischer die Podcast Folge: Panikattacke vs. Orgasmus bei Spotify
Und hier weitere Impulse und Meditationen zum erstem Umgang mit intensiven Gefühlen:
Ich wünsche dir viel Freude, magische Momente des Erkennens und einen immer kraftvolleren inneren Frieden.
Herzlichst Kathrin
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