In diesem Artikel geht es um intensive Gefühle, inneren Frieden und den Frieden in der Welt. Dass diese drei Dinge im Zusammenhang stehen, ist dir klar, sonst würdest du diesen Artikel nicht lesen.
Aber vielleicht fragst du dich, warum es noch eine weitere Methode im Meer der heutigen Möglichkeiten braucht. Gibt es auf dem Selbsterforschungsmarkt nicht schon genug Tool, Tipps und Tricks, die alle versuchen uns zu innerem Frieden, Gelassenheit und emotionale Freiheit zu führen.
Ich bin davon überzeugt, dass wir in der jetzigen Zeit Wege brauchen, die uns schnell aus Angst, Ärger, Sorgen, Neid und Trauer führen. Viele von uns haben sich schon seit Jahrzehnten damit beschäftigt Trigger aufzulösen, alte Reaktionsmuster zu überwinden und familiäre und gesellschaftliche Prägungen zu überwinden. Und das war bis heute auch gut so! Ab einem bestimmten Punkt bringt weitere Analyse allerdings nichts mehr, um die Themen im Kern aufzulösen, oder gar zu heilen. Wir brauchen zeitnah inneren Frieden, damit die Welt wieder zur Ruhe kommt. Und dieser innere Frieden geht von jedem und jeder Einzelnen aus.
Wir können unsere Gefühle mehr beeinflussen, als uns bewusst ist.
Gleichzeitig ist der innere Frieden der jede und jeder Einzelne von uns in sich kreiert, ist wie ein Stein, der im Wasser seine Kreise zieht, weit über sich selbst hinaus.
Ich sage nicht, dass der Weg, der durch jeden von uns zum Frieden in der Welt führt, immer einfach ist, aber er ist es wert gegangen zu werden. Der Benefit ist enorm. Für uns, unsere Lieben und die Welt in der wir Leben.
Alles beginnt mit überwältigenden Gefühlen wie Angst, Sorgen, Ärger, Trauer, Neid, Eifersucht und Scharmgefühlen, die uns immer wieder durchströmen und die wir doch so gerne los werden wollen.
Doch was wäre, wenn diese Gefühle nur Labels wären, die dein Gehirn der reinen, körperlichen Energie gibt? Tief in dir liegt nicht die "Angst" oder "Wut" an sich, sondern eine neutrale Körperempfindung – ein Druck, ein Kribbeln, eine Hitze, die weder gut noch schlecht ist.
Dein Gehirn nimmt diese Empfindungen und verleiht ihnen eine Bedeutung, basierend auf dem Kontext und deinen Erfahrungen (Mehr dazu lese bitte den Blog Artikel „Wie Gefühle entstehen und was sie in Wirklichkeit sind.“).
Doch die Empfindung selbst ist neutral, sie ist einfach nur Energie, die durch deinen Körper fließt. Indem du dieser Energie achtsam Aufmerksamkeit schenkst, ohne sie zu benennen oder zu beurteilen, kann sie sich frei verändern, fließen und schließlich verblassen. Das ist die Essenz der Feel-Flow-Fade Methode.
Hier nun der Feel-Flow-Fade Prozess im Detail:
Im ersten Schritt geht es darum, die reine körperliche Empfindung zu fühlen – nicht die benannte Emotion, sondern die physische Empfindung, die unter der Emotion liegt.
Erinnere dich nochmal daran, dass Körperempfindungen neutral sind.
"Negativ" gelabelten Gefühlen liegen die gleichen Körperempfindungen zugrunde, wie einer Exstase, wie großer Vorfreude oder wenn du kurz vor einem Bungee jump stehst (auch wenn du das im Moment nicht glaubst - vertraue einfach mal darauf, dass das so ist. Du wirst dann selbst die Erfahrung machen, dass es so ist).
1. Feel (Beobachte die Körperempfindung)
Loslassen der Benennung: Anstatt der Emotion einen Namen zu geben (z.B. „Angst“ oder „Wut“), frag dich: Was spüre ich eigentlich in meinem Körper? Vielleicht fühlst du einen Druck in deiner Brust, ein oder eine Hitze im Bauch.
Achtsames Beobachten: Konzentriere dich ganz auf die Empfindung, die du gerade wahrnimmst. Wo genau spürst du sie? Wie fühlt sie sich an – warm, kalt, eng, drückend?
Nicht eingreifen: Deine Aufgabe ist es nicht, die Empfindung zu verändern oder zu interpretieren, sondern einfach nur zu beobachten. Sei neugierig und offen. Nimm die Energie wahr, ohne sie zu bewerten.
Beispiel: Wenn du Anspannung fühlst, konzentriere dich auf die Körperempfindung dahinter – vielleicht ist es Druck im Magen, Enge im Hals, Hitze im Bauch. Wo ganz genau befindet sich die Energie? Achte nur darauf, ohne etwas daran ändern zu wollen.
2. Flow (Lass die Empfindung fließen)
Jetzt, da du die Empfindung beobachtest, beginnt sie sich zu verändern und zu fließen. Jede Körperempfindung ist dynamisch – sie bleibt nicht statisch.
Bewegung der Empfindung: Während du die Empfindung weiter beobachtest, wirst du bemerken, dass sie sich verändert. Vielleicht wird der Druck stärker, oder er breitet sich aus. Oder die Empfindung fängt an, sich aufzulösen.
Vertrauen ins Fließen: Erlaube der Energie, sich frei zu bewegen. Es gibt nichts zu tun, außer zu beobachten, wie die Empfindung fließt, sich verlagert oder weicher wird.
Raum geben: Gib der Empfindung Raum, um sich zu entfalten, indem du sie voller Interesse und innerlich entspannt weiter beobachtest.
Beispiel: Der Knoten im Magen fühlt sich nun vielleicht wärmer an oder fängt an, sich zu lösen. Oder er wandert in eine andere Körperregion. Beobachte einfach, was passiert.
3. Fade (Lass die Empfindung verblassen)
Im letzten Schritt beginnt die Empfindung sich ganz aufzulösen. Du musst nichts aktiv tun – das geschieht durch die kontinuierliche, achtsame Beobachtung.
Die Auflösung zulassen: Beobachte weiter, wie die Körperempfindung langsam schwächer wird und verblasst. Wie von selbst löst sie sich auf, wenn sie nicht mehr durch mentale Labels oder Urteile aufrechterhalten wird.
Gefühl verschwindet mit der Empfindung: Sobald die Körperempfindung verblasst, löst sich auch das Label, das Gefühl, das dein Gehirn der Empfindung gegeben hat, auf. Die Angst, die Sorgen oder die Trauer, das Gefühl von Schuld oder Neid, verschwinden zusammen mit der körperlichen Energie, die sie getragen hat.
Ruhe und Frieden: Wenn sich die Empfindung aufgelöst hat, kannst du einen Moment der inneren Ruhe und des Friedens erleben. Es gibt nichts mehr zu tun, außer in diesem Gefühl des Loslassens zu verweilen.
Beispiel: Der Knoten im Magen ist jetzt verschwunden, und mit ihm das Gefühl von Anspannung. Du fühlst dich leichter und ruhiger. Tauche hier für einen Moment mit allen Sinnen ein.
Zusammengefasst:
Feel: Beobachte die reine Körperempfindung ohne Benennung oder Urteil. Fühle, wo und wie die Energie in deinem Körper ist.
Flow: Lass die Empfindung fließen. Beobachte, wie sich die Energie im Körper verändert, verlagert, weicher wird und zu fließen beginnt.
Fade: Verfolge, wie die Empfindung nach und nach verblasst und sich auflöst. Mit ihr verschwindet auch das Gefühl, das damit verbunden war.
Die Essenz der Methode:
Die Feel-Flow-Fade Methode erinnert dich daran, dass Emotionen nicht fest sind. Sie sind lediglich das Ergebnis von Kontext, Sinnesinput, Erfahrungen und derzeitiges Wissen, sowie Körperempfindungen, die dein Gehirn mit einem Label versieht.
Indem du dich auf die körperliche Empfindung konzentrierst – und nicht auf das Gefühl selbst – kannst du den Energiefluss im Körper beobachten und sehen, wie er sich von selbst verändert und auflöst. Sobald die Empfindung verblasst, verschwindet auch das Gefühl, das dich zuvor belastet hat. So kannst du inneren Frieden finden, ohne gegen deine Emotionen ankämpfen zu müssen.
Mit dieser Methode kannst du lernen, in Momenten der Belastung oder des Unwohlseins nicht auf das emotionale Label zu reagieren, sondern einen Schritt tiefer zu gehen und die darunter liegende, neutrale Energie zu beobachten. Du wirst sehen: Alles kann sich verändern, und du musst nichts tun außer achtsam wahrzunehmen.
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